A24: US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft, die unter anderem "elevated" (siehe dort) Horrorfilme wie "The Witch", "Midsommar" oder "Der Leuchtturm" produziert hat. Bei Horrorfans auch ein Synonym für "elevated horror".
Adaption: Die Übertragung einer Geschichte aus einem anderen Medium in einen Film. In der Regel eine Literaturverfilmung. Die Resident-Evil-Reihe basiert aber zum Beispiel auf einem Computerspiel.
Arthouse: Filme mit künstlerischem (und oft weniger kommerziellem) Anspruch.
Blumhouse Productions: US-amerikanische Filmproduktionsgesellschaft, die auf profitable Horrorfilme spezialisiert ist. Bei Horrorfans auch als Synonym für Mainstream-Horror genutzt. Sehr erfolgreich waren beispielsweise die Reihen "Paranormal Activity" und "Insidious".
Blockbuster: Filme, die ein großes Publikum erreichen und hohe Einspielergebnisse erzielen.
Body Horror: In diesem Horror-Subgenre spielen radikale biologische Vorgänge, in der Regel drastisch-destruktive Veränderungen des menschlichen Körpers, eine besondere Rolle. Bekannte Regisseur*innen dieses Genres sind David Cronenberg, Julia Ducournau und Katsuhiro Otomo.
Cameo: Kurze und häufig beiläufige oder überraschende Auftritte einer bekannten Person in einem Film. Bekannt sind zum Beispiel die Cameo-Auftritte Alfred Hitchcocks in von ihm gedrehten Filmen.
Cast: Englisch für "Besetzung". Alle Schauspieler*innen, die in einem Fim mitwirken.
Coming-of-age: Geschichten über ältere Kinder oder Jugendliche, die mit wichtigen Fragen des Heranwachsens konfrontiert werden.
Genre: Bestimmte Spielart von Büchern, Filmen, Comics usw. mit in der Regel recht fest umrissenen Gesetzmäßigkeiten. Zum Beispiel Western, Fantasy oder Horror. Subgenres sind Untergattung. Im Horror zum Beispiel „Slasher“, „Exorzismus-Filme“ oder „psychologischer Horror“.
Direct Cinema: Dokumentarfilmstil, der sich durch Nähe und Direktheit auszeichnet. Begann in den 1950er und 1960er Jahren in den USA und Kanada ausgehend von tragbaren Kameras und Tonaufnahmegeräten, die flexible Filmaufnahmen in kleinen Teams ermöglichten. Stilmittel der angeblich „unsichtbaren“ Kamera.
Edgelord: Mensch, der es liebt mit provokanten Aussagen anzuecken und besonders „edgy“ (kantig) rüberzukommen. Im Horrorbereich brechen Edgelord-Filme Tabus um des Tabubrechens Willen.
Einstellung: kleinste Montage-Einheit eines Films. Eine Szene besteht in der Regel aus mehreren Einstellungen, eine Sequenz aus mehreren Szenen. Zu den Einstellungsgrößen zählen zum Beispiel Nahaufnahme, Halbtotale (erfasst eine Person komplett in ihrer Umgebung) und Panorama-Einstellung.
Establishing Shot: erste Einstellung oder Sequenz eines Films, die den Handlungsort präsentiert. Der englische Begriff bedeutet auf Deutsch „Eröffnungsszene“. Diese ist Teil der Exposition.
Exposition: Einführung in die Ausgangssituation eines Films.
Fanservice: Begriff aus der Manga- und Anime-Szene, für Elemente in einem Comic oder Film, die für die Handlung nicht wichtig sind, aber eingebaut wurden, um die Fans einer Reihe zu erfreuen. In japanischen Anime ging es dabei ursprünglich vor allem um sexuelle Freizügigkeiten oder explizite Gewalt. Bei Horrorfans sind damit eher easter eggs gemeint (verborgene Anspielungen für Kenner*innen). Oder auch, dass eine Figur aus einem früheren Film einer Reihe wieder auftaucht.
Farbgestaltung: durch Beleuchtung, Farbfilter, Requisiten, Kostüme oder andere Mittel erzeugte Farbigkeit einer Szene, einer Sequenz oder eines ganzen Films.
Filmmusik: unterscheidet sich in sogenannte On-Musik, die die Figuren im Film hören können, und in Off-Musik, die nicht Teil der Handlung ist.
Filter: optische Bauteile unterschiedlicher Beschaffenheit, die zur Beeinflussung des Lichteinfalls am Kameraobjektiv montiert werden.
Final Girl: Das Mädchen, das einen Horrorfilm –
vor allem einen Slasher (siehe dort) –
bis zum Schluss überlebt. Der Begriff geht auf das lesenswerte Buch Men, Women and Chain Saws: Gender in the Modern Horror Film von Carol J. Clover aus dem Jahr 1992 zurück.
Found Footage: „gefundenes Filmmaterial“, ein Horror-Subgenre, das so tut, als handele es sich bei dem Film um reale Aufnahmen von Amateurfilmer*innen. Bekannte und extrem erfolgreiche Beispiel für diese Art Film sind „Blair Witch Project“ (1999) und „Paranormal Activity“ (2007).
Franchise: Begriff aus dem US-amerikanischen Wirtschaftswesen, der sich mit Lizenzvergabe übersetzen lässt und die Nutzungsrechte einer Marke meint. Bei Filmen sind damit oft Reihen gemeint wie „Halloween“, „Scream“ oder „Paranormal Activity“.
Giallo: spezifisch italienisches Subgenre des Krimis/Thrillers, das in der Regel die Aufdeckung einer Mordserie zum Inhalt hat und detaillierte Tötungsszenen ästhetisch ausgefeilt präsentiert. Mario Bava gilt als Begründer dieses Subgenres, das nach der gelben Farbe von reißerischen Krimi-Groschenheften in Italien benannt wurde. Der wohl bekannteste Vertreter ist jedoch Dario Argento („Profondo Rosso“, „Suspiria“, „Tenebrae“ u.a.).
Gore: Englisch für „geronnenes Blut“ und „durchbohren“ hat sich seit den 1960ern als Begriff für Horrorfilme oder Szenen in solchen etabliert, in denen Wunden, Verstümmelungen und andere Auswirkungen von Gewaltanwendungen ausgiebig gezeigt werden. „Gorehounds“ sind Zuschauer*innen, die Freude daran haben. Siehe auch „Splatter“.
Handkamera: erzeugt nahe, direkte, tendenziell wackelige Bilder (es sei denn es handelt sich um eine Steadikam).
Lichtgestaltung: kann grob gesagt im Normalstil gehalten sein (realistische Anmutung), im low key Stil, der die Schatten betont oder im high key Stil, der Szenen gleich- bis übermäßig beleuchtet, so dass sie sehr freundlich wirken können. Horrorfilme nutzen oft den low key Stil. Eine bekannte Ausnahme ist „Midsommar“, der den sonst eher für Komödien genutzten high key stil in besonders krasser Ausprägung nutzt.
Lore: Englisch für "Überlieferung". Die Hintergrundgeschichte, die einer Filmreihe oder Spielwelt zugrunde liegt. Kann auch medienübegreifend existieren, zum Beispiel bei "Harry Potter".
Mindfuck: Wenn ein Film den „Geist fickt“, also stark verwirrt und überrascht, indem Dinge ganz anders sind, als sie zu sein scheinen, dann spricht man von Mindfuck. Beispiele für Filme dieses Typs sind „Memento“, „Donnie Darko“, „Inception“ oder „Fight Club“.
Mise-en-scène: Art und Weise wie Geschehen in einem Film oder Theaterstück gestaltet wird. Entscheidend dafür sind Drehort, Schauspielführung, Lichtgestaltung, Kameraführung usw. Auf Deutsch bedeutet der französische Begriff „in Szene setzen“.
Mockumentary: Film, der so tut, als sei er ein Dokumentarfilm (z.B. „Lake Mungo“).
Montage: anderes Wort für Schnitt. Bezeichnet die Anordnung einzelner Bildelemente, Einstellungen, Szenen und Sequenzen mit dem Ziel, Dramaturgie, Narration, und Bildwelt besonders wirksam zu gestalten.
Montagesequenz: Sequenztypus mit schneller Schnittfolge, der in Filmen häufig dem Überspringen größerer räumlicher Entfernung oder dem Zusammenfassen längerer Zeiträume dient.
Narration: Erzählung, Story, Wiedergabe, kommunikativer Akt usw.
On-Screen/Off-Screen: Teile der Handlung, die entweder sichtbar auf dem Bildschirm (Screen) stattfinden oder aber abseits von dem, was wir als Zuschauer*innen sehen können.
Pacing: bezeichnet beim Filmschnitt und in der Montagetheorie das Tempo von Einstellungen oder Einstellungsabfolgen. Filmfans benutzen den Begriff, um über die gefühlte Geschwindigkeit der Handlungsentwicklung zu sprechen. Ein Film mit einem guten Pacing hat keinen Leerlauf, wirkt aber auch nicht zu hastig. Das Empfinden ist natürlich subjektiv.
Parallelmontage: zwei oder mehr Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt.
Plansequenz: lange Szene, Sequenz oder sogar ganzer Film, der aus einer einzigen, nicht geschnittenen Einstellung besteht.
Plot, plot point, plot twist: Plot ist das, was der Film auf der Handlungsebene erzählt, plot points bezeichnen Wendepunkte, die die Geschichte in eine neue Richtung lenken oder sehr stark vorantreiben, und plot twists sind besonders überraschende Wendungen, die oft am Ende kommen.
Postproduktion: Arbeit an einem Film nach dem Dreh. Dazu zählen zum Beispiel Schnitt (Montage), Sound-Design, Einfügen digitaler Spezialeffekte oder die Farbkorrektur.
POV: kurz für point of view (Perspektive). Auch bekannt als „subjektive Kamera“. Zeigt eine Einstellung, Szene oder Sequenz aus den Augen einer Filmfigur.
Practicals: Lichtquellen im Film, die im Bild zu sehen sind und dabei nicht nur dekorative, sondern auch beleuchtende Funktion haben.
Praktische Effekte: Identisch mit Special Effects (SFX) oder handgemachten Effekten. Filmtricks die nicht nachträglich digital in den Film eingearbeitet werden wie CGI (siehe dort), sondern live am Set zum Einsatz kommen.
Prequel: So wie ein Sequel die Fortsetzung zu einem Film ist, ist ein Prequel die (nachträglich gedrehte) Vorgeschichte. Sequels finden also nach der Handlung des ersten Teils statt und Prequels davor. So ist zum Beispiel „Pearl“ ein Prequel zum Film „X“ und „Cube Zero“ ein Prequel zu „Cube“.
Production Design: Oberbegriff für das Szenenbild inklusive Kulissen, Requisiten, Aufbauten und Dekorationen.
Remake: neue Verfilmung eines bereits gedrehten Films. Von „The Thing“ aus dem Jahr 1951 gibt es beispielsweise gleich zwei Remakes (1982 und 2011). Ein Remake, das klar besser ist, als das Original, ist „The Fly“ von David Cronenberg aus dem Jahr 1986.
Requel: Das Remake eines Sequels.
Requisite: Alle kleineren Gegenstände in einem Film, die von den Schauspieler*innen bewegt werden können.
Score: Die für einen Film komponierte Musik.
Sequel: Fortsetzung zu einem Film.
Sequenz: Mehrere aufeinanderfolgende Einstellungen, die räumlich, zeitlich und thematisch zusammengehören. Bestehen meist aus mehreren Szenen.
Set: Drehort für einen Film.
Setpiece: Aufwändig gestaltete Szene oder Sequenz in einem Film.
Sidekick: Nebenfigur, die der Hauptfigur/den Hauptfiguren zur Seite steht.
Slowburn: Englisch für „innerlich kochen“ bedeutet der Begriff bei Horrorfilmen, dass sie es langsam angehen und auf innere Spannung statt auf Jumpscares (siehe dort), Monster- und Splattereffekte (siehe dort) setzen.
Sound Design: Auch Tongestaltung. Bezeichnet die Herstellung, Bearbeitung oder Mischung von Toneffekten und Geräuschen in der Postproduktion.
Soundtrack: Zusammenstellung von Musikstücken aus einem Film auf einem Tonträger oder als Stream. Manchmal auch im Film genutzte Songs von Bands, die nicht extra für den Film komponiert wurden und damit nicht zum Score zählen.
Spin-off: Englisch für „herausdrehen“. Bezeichnet bei Filmen Ableger einer Reihe, Serie oder eines einzelnen Spielfilms. Beispiele im Horrorgenre sind „Annabelle“ und „The Nun“, die als Spin-offs zu „Conjuring“ gelten.
Splatter: Bei Splatterfilmen ist die Darstellung von exzessiver Gewalt zentral. Wichtig ist dabei nicht die psychische sondern die visuelle Komponente (abgetrennte Gliedmaßen, Blutfontänen). Das kann durchaus spaßig inszeniert sein und nennt sich dann Funsplatter. Die Grenzen zum Gore (siehe dort) sind fließend, aber grob lässt sich sagen: Splatter fokussiert sich auf den Gewaltakt selbst, Gore auf das Ergebnis.
Spoiler: Es kann die Freude am Film verderben (englisch: to spoil), wenn man schon zu viel über ihn weiß, zum Beispiel das Ende oder den Twist (siehe dort). Bei Filmkritiken wird deshalb oft darauf hingewiesen, dass sie spoilerfrei sein, oder Spoiler enthalten („Spoiler Alert“).
Steadicam: am Körper der Kameraperson befestigtes Tragestativ, das so gefedert ist, dass es auch bei schnellen Bewegungen eine ruhige Bildführung erlaubt. Einer der ersten Filme, der diese Kameratechnologie nutzte, war Kubricks „The Shining“. Ihr verdanken wir die Szenen wie Danny mit seinem Dreirad durch die Flure des Overlook-Hotels fährt.
Suspense: Aufbau von Spannung, durch das Stilmittel, dass die Zuschauer*innen über einen Wissensvorsprung vor der Hauptfigur verfügen. Alfred Hitchcock galt als „Master of Suspense“.
Tiefenschärfe: Auch Schärfentiefe. Bezeichnet wie scharf der im Bild sichtbare Raum hinter dem Vordergrund abgelichtet ist.
Timeline: Englisch für "Zeitleiste". Chronologie der Ereignisse innerhalb einer Filmreihe. Die Ereignisse des ersten Star Wars Film von 1977 liegen zum Beispiel in der Timeline nach den später gedrehten Prequel Folgen Episode 1,2 und 3.
Title Card: Der Titel des Films, der auf dem Bildschirm/der Kinoleoinwand eingeblendet wird.
Trailer: Kurzer Film, der anhand ausgewählter Einstellungen, einen Film bewerben soll.
Trope: Wörtlich übersetzt „Wendung“ bezeichnet der englische Begriff "trope" wiederkehrende Stilmittel, Erzählmuster und Konventionen. Zum Beispiel ist der maskierte Killer, der in einer Kleinstadt Jagd auf sexuell aktive Teenager macht eine Ansammlung von horror-tropes.
Twist: Wendung in einem Film, die stark überraschen und das Ganze in einem anderen Licht dastehen lassen soll. „Psycho“ (1960) hat einen der bekanntesten Twists der Filmgeschichte.
Voiceover: Erzählstimme aus dem Off, die uns Informationen gibt, zum Beispiel als „innerer Monolog“ einer Filmfigur.