Aufregender Noir-Horror und pessimistische Parabel
• USA 1995
• Regie: David Fincher
• Laufzeit: 127 Minuten
Handlung: Detective Somerset hat noch sieben Tage bis zur Pensionierung. Detective Mills ist jung und hat noch einiges vor. Zusammen jagen die ungleichen Ermittler einen Mörder, der sich von mittelalterlicher Theologie zu einem Feldzug gegen die Dekadenz der Moderne inspirieren lässt.
Besprechung: Das ist ein denkwürdig düsterer Film, sowohl optisch als auch in seinem Blick auf die Menschheit, die dem Kreislauf der Gewalt nicht entkommen kann. Die einzige Hoffnung sind die wenigen Individuen, die sich mit Vernunft und dem Willen zur Aufklärung den Verbrechern entgegenstellen, also Menschen, die im Würgegriff ihres Unterbewusstseins existieren: vom impulsiven Beziehungstäter bis zum eiskalten Fundamentalisten, der glaubt, seine höhere Moral rechtfertige jede Abscheulichkeit. Morgan Freeman und Brad Pitt spielten selten so gut, Kevin Spacey ist ein Serienkiller, den man nicht vergessen wird, und Gwyneth Paltrow ist ein liebenswerter Lichtschein in einer Stadt der Dunkelheit. Technisch und inhaltlich leistet „Sieben“ Pionierarbeit und etablierte David Fincher nach seinem wackeligen Start mit „Alien 3" als Publikums- und Studioliebling in Sachen „finstere Filme mit Twist“. Wer in den 1990ern jung war, kam an Sieben nicht vorbei. Ein Klassiker.
Trivia: Kameramann Darius Khondij erschuf im Auftrag Finchers besonders kontrastreiche Bilder, wie er es vorher ähnlich schon in „Delicatessen“ und „Die Stadt der verlorenen Kinder“ getan hatte. Er nutzte dazu ein spezielles Verfahren namens bleach bypass, das den Silberanteil auf dem Film belässt.
IMDB: 8.6 von
10
Letterboxd-Rating: 4.3 von 5
Neft-Rating: 5 von 5
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