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Saw 3D

Auch bekannt als Saw VII – Vollendung

 USA 2010

 Regie: Kevin Greutert

 Laufzeit: 90 Minuten

 

Handlung: Bobby Dagen ist "Überlebender" eines Jigsaw-Spiels. Nun tourt er mit seinem Buch "S.U.R.V.I.V.E." durch die Talkshows. Bis ihn der "neue Jigsaw" einsackt, um ihn durch einen gar teuflischen Parcours zu jagen. Und Bobby hat eine Stunde Zeit.

 

Bewertung: Die Teile 4 – 6 überspringe ich, um mich nicht wochenlang im SAW-Universum aufzuhalten. Es gibt eine Menge bessere Horrorfilme, und eigentlich hat die Reihe mit Teil 3 schon alles erzählt, was es zu erzählen gab. Springen wir also zum siebten Teil, der damit warb, der letzte zu sein. Aber wie wir von den gut besuchten Come-Back-Tourneen der Scorpions wissen: Manchmal kommen sie wieder!

 

Der Film ist brutal (auf Streamingportalen in Deutschland aber geschnitten), die zahlreichen Fallen sind pfiffig und Bobby Dagen (Sean Patrick Flanery) erinnert an Edward Norton (Optik und Mimik, nicht Talent). Auch gefällt mir sowohl die überspannte Idee mit der Jigsaw-Survivor-Selbsthilfegruppe als auch der eine oder andere Einfall, der Saw 3D trotz für die Reihe ziemlich hohem 17 Millionen Dollar Budget klar in Richtung "Camp" ausschlagen lässt. Wenn man dieses angebliche "final chapter" als trashige Telenovela mit brutalen Folterspielen betrachtet, hat es seinen Reiz, aber mir war es dann doch über die Laufzeit von 90 Minuten zu dumm. Die Figuren: völlig egal. Die Handlung: irgendwas. Das ständige Geschrei der egalen Charaktere: nervenzerrend. Die Musik: unambitionierter Kram von der Stange. Die Bildwelten: unausgegoren. Das Blut: pink. Ja, pink, damit es mit einer 3D-Brille auf der Nase satt rot aussieht. Die 3D-Effekte kann ich nur erahnen und somit nicht beurteilen, aber SAW 3D wäre der erste schlechte Film, der durch die 3D-Technik irgendwie besser geworden wäre.

 

Einen interessanten Einblick in mich selbst hat mir der Klamauk allerdings gewährt: Als die vier Nazis in der Falle sitzen, dachte ich zum ersten Mal in einem SAW-Film: "Na, da hat er ja mal die richtigen ausgewählt!". Dann fiel mir auf, dass das ein ziemlicher Nazigedanke ist. Aber ich hatte ihn leider gleich noch mal, als John Kramers Frau die Bärenfalle auf den Kopf gesetzt bekommt, die uncharismatischste Figur in der ganzen Reihe.

 

Trivia: Der Film wurde aus Versehen in einigen Filialen von „Showcase Cinema“ in Massachusetts anstatt des 3D Animationsfilms „Megamind“ gezeigt, der ein Publikum ab sechs Jahren in die Kinos lockte. Als hätte bei diesem Missgeschick der fiese Jigsaw seine Griffel persönlich im Spiel gehabt.

 

Sean Patrick Flanery wollte unbedingt mal in einem SAW-Film mitspielen, weil er ein großer Fan der Reihe ist.

 

Im Februar 2012 wurde der Film durch das Amtsgericht Tiergarten in Berlin wegen Gewaltdarstellung (nach § 131 StGB) bundesweit beschlagnahmt, obwohl die SPIO/JK sogar ihre niedrigere Freigabe keine schwere Jugendgefährdung vergab. Im Januar 2013 ging der Rechteinhaber StudioCanal gegen das Urteil vor und konnte die Beschlagnahme wieder aufheben. 

 

IMDB-Rating: 5.5 von 10

Letterboxd-Rating: 2.2 von 5

Neft-Rating: 2 von 5 

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