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Annabelle

Enorm erfolgreicher Puppenhorror aus dem Conjuverse

 USA 2014

 Regie: John R. Leonetti

 Laufzeit: 99 Minuten

 

Kalifornien 1968. Durchgeknalltes Satanistenpaar richtet Gemetzel an und beschwört dabei einen Dämon von wo auch immer herauf, der sich in der potthässlichen Puppe eines jungen Paares einnistet und von dieser Homebase aus sein Unwesen treibt. Der Dämon hat es auf eine Seele abgesehen. Und nachdem das nette Normie-Paar eine kleine Tochter bekommen hat, will der gehörnte Kinderschreck endlich seine Ernte einfahren.   

 

Okayish. Darsteller okay, Kameraarbeit okay, Sound mehr als okay, Optik völlig okay, sanfte inhaltliche, zeitliche und räumliche Parallelen zu „Rosemaries Baby“ (1968) gut erträglich. Doch ach! Wer schreibt immer diese Drehbücher? Drehbücher zwischen mäßig aufregendem slowburn und unmotivierten Hui-Buh-Effekten? Drehbücher, in denen Dämonen bald dieses, bald jenes können, immer gerade so, wie es den Filmemacher*innen in den manipulativen Kram passt. So wie in Actionfilmen ein Schuss des Helden reicht, um mindestens zwei Schurken instant zu killen, während selbst 50 Schüsse aus der Nähe den Helden nicht aus seinem nervtötend fidelen und selbstgerechten Dasein erlösen – genauso kann hier der Dämon einen Priester aus der Kirchentür ins Freie schleudern, andererseits aber noch nicht mal eine sterbebereit Frau aus dem Fenster schubsen. Und wozu braucht der Dämon genau die Puppe? Täte es nicht auch ein Teddy? Was macht die Puppe, wenn keiner guckt? Etwa aus dem Müll krabbeln, in den sie mal eben geworfen wurde, obwohl sie schweineteuer gewesen sein soll? Fragen über Fragen. Doch „Annabelle“ hat einen Nerv getroffen. Bei Produktionskosten von 6.5 Millionen hat der Film über 257 Millionen eingespielt. Vielleicht auch, weil diese ganzen evangelikalen Christen, orthodoxen Muslime und frömmelnden Buddhisten weltweit für solchen Hokuspokus empfänglich sind.  

  

Laut „The Hollywood Reporter“ erzählte Regisseur John R. Leonetti der Presse, dass es am zentralen Drehort – einem Appartement in der South Normandie Avenue – spuke. Ein Produzent namens Safran bekräftigte die Schauermär. Mundus vult decipi.

 

IMDB-Rating: 5.4 von 10

Letterboxd-Rating: 2.3 von 5

Neft-Rating: 2.5 von 5

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